Seit 50 Jahren – Wassersport in Haren

Geschrieben am 26.05.2023
von Redaktion Emsblick


Dass Haren und die dort lebenden Menschen eine besondere Beziehung zum Wasser haben, liegt auf der Hand. In einer Schifferstadt wie Haren gilt das als Binsenweisheit. Dass viele Menschen dort aber auch in ihrer Freizeit noch aufs Wasser wollen, erklärt sich aber nicht von allein.   

Einen großen Anteil an dieser Tatsache hat aber der Verein Wassersport Haren, abgekürzt mit WSH. Dieser feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Dem Gründungsdatum nach hätte dieses Jubiläum eigentlich schon im vorigen Jahr hätte stattfinden können. Aber man weiß: Corona…

Das 50-jährige Bestehen feiert der WSH am Pfingstsamstag mit einem vereinsinternen Fest. Dort wird die Vereinshistorie noch einmal in Erinnerung gerufen und die Entwicklung gewürdigt. Ohne vorzugreifen, wird auch den Name Hermann Riddering fallen. Dem verstorbenen langjährigen Ehrenhafenmeister gebührt auch posthum ein besonderer Dank, hat er doch mit seinem schier unermüdlichen Einsatz sehr viel zum Erfolg des Vereins beigetragen.

Und so begann die Geschichte des WSH: Im Sommer 1972 trafen sich Bernhard Esders und Werner Kassens, zwei angestammte Harener. Einer hatte einen Mahnbrief von der Linksemsischen Kanalgenossenschaft bekommen, der andere suchte einen Liegeplatz für ein Boot. Das Ergebnis dieser Unterhaltung: wir sollten einen Verein gründen, um so den Wassersport in Haren offiziell ausüben zu können.



Zu einer ersten Zusammenkunft kam es in der damaligen Gaststätte Laukötter. Mit dabei waren: Bernhard Esders, Bernhard Jüngerhans, Werner Kassens, Franz Krüssel, Bernhard Lohmann und Gerd Pinkernell. Sie bereiteten die Gründungsversammlung vor, zu der dann per Zeitungsartikel eingeladen wurde. Eine Option hatten sie bereits: Als Standort des Vereins konnte das Gelände und die Halle der ehemaligen Elfring-Werft - heute steht dort das Feuerwehrgebäude - für eine symbolische Jahresmiete von 1,- DM genutzt werden.

Die Gründungsversammlung fand am 1.12.1972 in der Gaststätte Veerkamp statt. Mit 32 Männern wurde dort der Verein „Wassersport Haren (Ems) e.V“ ins Leben gerufen. Die Anwesenden wählten den ersten Vorstand und verabschiedeten die Satzung: die Geburtsstunde des WSH. 

Einige Zeit später, in 1974/75, konnte der Verein einen entscheidenden Schritt tun: Mit der Stadt Haren und dem WSA Meppen wurde über Land- und Wasserflächen an der Stirnseite des alten Hafens, dort war früher die Püntenwerft und Sägerei der Fa. Kötter, abgeschlossen werden. Ausschliesslich in Eigenleistung, jedoch unterstützt von Firmen und Sponsoren, wurden Spundwände gerammt und Liegeplätze errichtet: Der erste Yachthafen war geschaffen.



Einige Jahre später konnte anliegende ehemalige Sozialgebäude der Gebr. Kötter erworben werden. Das Gelände wurde umgestaltet, eine Slipanlage fertiggestellt und das Clubhaus mehrmals erweitert bzw. umgebaut.

Der Verein führte ein reges Leben, zog immer mehr Wassersportfreunde an. In mehreren Schritten wurde die Steganlage erweitert, es gab Strom- und Wasserversorgung an den Liegeplätzen und das Clubhaus wurde vergrößert und modernisiert. Der Hafen bot nun vielen Boote einen festen Platz. Auch immer mehr Skipper auf Durchreise legten beim WSH an.

Bald stieß der „alte Hafen“ an seine Kapazitätsgrenzen. An neue Liegeplätze am alten Standort war nicht zu denken, eine Erweiterung am Standort Hafenstraße war schlicht nicht möglich. Die Lösung: ein ganz neuer Yachthafen?

Auf der Generalversammlung im Februar 2005 stellte die Stadt Haren Pläne für den Bau eines neuen Yachthafens vor. Diese Lösung traf auf volle Zustimmung. Alle Anwesenden stimmten dafür, dass der WSH die von der Stadt geplante Anlage pachtet und den Betrieb übernimmt. Bürgermeister Honnigfort lobte später:„Wir haben einen verlässlichen und kompetenten Partner gefunden.“



Gut zwei Jahre später, Ende Mai 2007, war es soweit: Der 3,3 ha große „Yachthafen Emspark“ mit anfangs 45 Liegeplätzen, drei Stellplätzen für Wohnmobile und einer Slipanlage war fertiggestellt. Heinz Lüßing, der damalige Vorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende, sprach von einem „Meilenstein in der Geschichte unseres Vereins“. Das war nicht übertrieben. Das Hafengebäude mit Hafenmeisterbüro und zeitgemäßen Sanitäranlagen wurden auf Kosten des WSH und mit großem ehrenamtlichem Engagement errichtet.

Zwischen 2008 und 2010 wurden die Steganlagen erweitert: Heute bietet der Yachthafen Emspark rund 120 Plätze für Vereinsboote sowie etwa 35 Plätze für Gastlieger. Aufgrund der großen Nachfrage ist der Bau eines zusätzlichen Hauptstegs mit Fingerstegen geplant. 

Im Laufe der Jahre machten immer mehr Gastboote auf ihrem Weg auf dem Haren-Rütenbrock-Kanal (HRK) in die Niederlande, über die Ems Richtung Nordsee oder mit südlichem Kurs beim WSH fest. Der Yachthafen ist eine in Skipperkreisen viele gelobte und beliebte Anlaufstelle. Mal für eine Nacht, mal für mehrere Tage mit genügend Zeit, Stadt und Umgebung zu erkunden. Ein echter Freizeitmagnet also.



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