Ludmillenstift beteiligt sich am neuen Parkinson-Netzwerk

Geschrieben am 03.04.2023
von Redaktion Emsblick


Am 11. April ist Welt-Parkinson-Tag. Doch das Wissen in der Bevölkerung über diese Krankheit, an der weltweit über 400.000 Menschen leiden, ist noch immer gering. Ebenso wie die Auswirkungen auf die Erkrankten und deren Angehörige. Das Datum wurde gewählt, um an den Geburtstag des englischen Arztes James Parkinson zu erinnern. Er hat das nach ihm benannte Syndrom erstmals bereits 1817 erwähnt.

In seinem Buch über die „shaking palsy“ (Schüttellähmung) hat er die Kernsymptome dieser Erkrankung sehr detailliert beschrieben. Die Hauptanzeichen sind eine Verlangsamung der Bewegungen, Muskelsteifheit, instabiler Stand und das Zittern. In der Regel beginnt die Erkrankung in einer Körperhälfte und ist auch im weiteren Verlauf meist asymmetrisch: eine Körperseite ist immer etwas stärker betroffen. Vor allem während Ruhe und Entspannung tritt das Zittern auf.

Zu Beginn der Erkrankung ist es häufig nicht einfach, die Diagnose eindeutig zu stellen, sodass der Besuch bei einem Neurologen empfehlenswert ist. Einer von ihnen ist Dr. med. Andreas Wellmer, Chefarzt der Klinik für Neurologie im Krankenhaus Ludmillenstift Meppen. „Im Verlauf einer Erkrankung, insbesondere in der Spätphase, können eine Reihe zusätzlicher Symptome auftreten, die dann den Alltag der Betroffenen erschweren und häufig schlechter zu behandeln sind. Dazu gehören Gedächtnisstörungen, Persönlichkeitsveränderungen, Blutdruckschwankungen, Schluckstörungen.“, erklärt Wellmer.

Die Behandlungsmöglichkeiten sind sehr komplex. Dabei kommt es auf eine intensive Zusammenarbeit von medizinischen Fachpersonal sowie der Betroffenen und deren Angehörigen an. Im Emsland leiden geschätzt ca. 1.800 Patienten an einer Parkinsonerkrankung, und aufgrund der steigenden Lebenserwartung zukünftig potentiell mehr. Grund genug für eine Plattform zum fachlichen Austausch. Ziel wird es sein, Kompetenzen zu bündeln sowie eine gemeinsame Fortbildungskultur und einen regelmäßigen Informationsaustausch zu organisieren. In einigen Regionen bestehen bereits derartige Netzwerke, wie in Münster und Umgebung sowie in den Niederlanden.

Zusammen mit Prof. Dr. Warnecke vom Klinikum Osnabrück und weiteren Teilnehmern haben bereits erste Treffen stattgefunden. Schirmherrschaft für dieses Projekt hat der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff übernommen. Das Krankenhaus Ludmillenstift wird sich an diesem Parkinson-Netzwerk beteiligen.