Andreas Brandhorst zählt mit Thrillern wie »Das Erwachen« und »Das Bitcoin-Komplott« und Science-Fiction-Romanen wie »Das Schiff« und »Omni« zu den erfolgreichsten Autoren unserer Zeit. Spektakuläre Zukunftsvisionen sind sein Markenzeichen. Am 24. März las der Visionär im Rahmen der Aktion „Die Grosse Rederei“ des Harenerlesen e.V.  im Amisia-Kontor vor versammeltem Publikum aus seinem SPIEGEL-Bestseller „Das Erwachen“ vor. Anschließend ergab sich eine rege Diskussion zu den im Roman verarbeiteten Themen „Künstliche Intelligenz“ und „Maschinen-Intelligenz“

 „Das Erwachen“: Ein brisanter, hochaktueller und erschreckender Wissenschaftsthriller. Deep Web, Darknet, Internet spielen ebenso große Rollen wie bioaktive Masken und weltweite Blackouts. Wann werden die Maschinen uns übertrumpfen und was wird das für unser Leben bedeuten?

Der Einfluss von KI

Welchen Weg die Entwicklung künstlicher Intelligenz geht und wie sehr sie uns schon heute in unserem alltäglichen Leben beeinflusst, war Kern der Diskussion. Die Rechengeschwindigkeit von Computern verdoppelt sich alle zwei Jahre, das ist trotz aller Einwände zu physikalischen Grenzen o.Ä. nach wie vor der Fall. Ein heutiges Smartphone hat mehr Rechen-Power als ein Supercomputer der 80er und 90er Jahre. Und der Trend geht exponentiell nach oben.

Programme wie z.B. „Deep Fake“ greifen immer mehr in unser Leben ein, indem sie das Potential offenbaren, Prominenten Worte in den Mund zu legen, die sie selbst so nie gesagt haben. Mit Stimme und Aussehen der kopierten Person so gut nachgemacht, dass nur hochspezialisierte Fachleute und Technik den Unterschied zwischen Wahrheit und Fälschung zu erkennen vermögen.

Welt im Wandel

„Wir leben mittlerweile in einer Welt, in der wir den Nachrichten auf den Bildschirmen nicht mehr absolut vertrauen können“, betont der Autor. Sogar Streams im Internet können live gefälscht werden, Stimmfarbe, Wortwahl, Grammatik und Sprachmuster einer Person mittlerweile überzeugend kopiert werden.

Wir als Menschheit müssten uns damit anfreunden, dass wir vor einschneidenden Veränderungen unseres Lebens stehen. Doch solange ungeheures wirtschaftliches Potential in der KI steckt, dürfte die beschleunigte Entwicklung von KI unbeirrt weitergehen. „Der Dschinn ist quasi aus der Flasche gekommen. Ihn wieder dort einzusperren, dürfte extrem schwierig sein“, resümierte Brandhorst.