Emsblick Meppen Nr. 42

Geschrieben am 12.02.2021
von Emsblick Medien UG

War das schön? Endlich mal ein paar Tage ein anderes Thema als Corona und Covid und Impfen und Masken! Und warum? Weil der Winter mal wieder - wenn auch nur für ein paar Tage, - das ist, was er ist: Winter! Mit Schnee und mit Frost, so, wie sich ein Winter nun mal zeigt. Also nichts anderes, als ein paar Tage Normalität.

Allerdings stellt sich diese Frage schon: Was wird künftig die neue Normalität sein? Begegnungen, wenn überhaupt nur mit Maske? Schlecht für die Hersteller von Lippenstift, denn der wird überflüssig. Wird es normal werden, jedem mit gebotenem Abstand zu begegnen? Ständig ein Fläschchen mit Desinfektionsmittel in der Tasche zu haben? Wie normal wird normal werden?

In diesen Tagen schrieb Helmut Prantl, Journalist von der Süddeutschen, einen interessanten Beitrag zur Frage von Einschränkungen. "Ich habe Angst um unsere Grundrechte. Ich bin besorgt. Die Grundrechte sind das Schönste und Beste und Wichtigste, was wir in unserem Staat haben." sagte er der Berliner Zeitung.


Mit Blick auf frühere Entwicklungen kritisiert er zu Recht, dass eine Vielzahl von einschränkenden Regelungen, die eigentlich eine begrenzte Laufzeit haben sollten, unbegrenzt weiter gelten. Das fürchtet er auch in dieser Zeit. Sein Aufruf an die Entscheidungsträger: Offenheit, ein Mehr an öffentlicher Diskussion, mehr Transparenz. Und an die Gesellschaft: Ich hoffe, dass die Gesellschaft aufwacht.

Eine Demokratie könne nicht hinter vorgehaltener Hand leben, kommentiert er die Tatsache, dass viele sich nicht mehr trauen, zu dem zu stehen, was sie sagen und denken. "Wir müssen offen darüber diskutieren, was der richtige Weg in und aus der Krise ist. Ich beobachte allerdings mit Sorge, dass schon derjenige, der die Grundrechte verteidigt, sich wappnen muss." Hier gehe es um die "Gesundheit der Demokratie".



Wir brauchen aber beides, die Gesundheit des Lebens und der Gesellschaft. Trotz, mit und wegen Corona.

Wie das derzeitige "normal" sich in unserer Stadt darstellt, versuchen wir mit dieser Ausgabe des Emsblick einzufangen. Mit den Einschränkungen und den Freiheiten. Und mit Hoffnung.

Bei der Lektüre der neuen Ausgabe wünschen wir Ihnen - trotz Tristan-Flockdown und Corona-Lockdown, viel Lesevergnügen. Und: bleiben Sie optimistisch!

Ihr Team vom Emsblick