Emsblick Haren Nr. 60

Geschrieben am 14.01.2021
von Andreas B. Steffens

Liebe Leser,

folgenden Dialog gab es jüngst in einer Lesermeinung zu einem Artikel, der über die Notwendigkeit berichtete, in Zeiten von Corona gewisse egoistische Ansprüche hintanzustellen. Anlass waren überfüllte Orte in Wintersportregionen.

Der Kommentierende schrieb: "Gib‘ es auf. Das hätte mit Vernunft zu tun. Vernunft ist aber anstrengend und dafür müsste das Hirn schon funktionieren. Passt nicht in unsere heutige Gesellschaft."

Ist tatsächlich oft mangelnde Vernunft mit verantwortlich dafür, dass das Virus sich nach fast einem Jahr des ersten Ausbruchs mit aller Schärfe zurückmeldet? Und was ist das für eine Gesellschaft, in der Vernunft keinen Platz haben soll? Diese Fragen mag jeder für sich beantworten.


Fest steht, dass bis Ende Januar - womöglich auch darüber hinaus - bisher nicht gekannte Einschränkungen unser Leben bestimmen. Das "Lockdown" genannte Herunterfahren unserer Lebenswelt mit geschlossenen Geschäften, Freizeit-, Kultur- und Sporteinrichtungen, Restaurants, Kneipen und Bars und Kontaktverboten scheint alternativlos. Nur Geschäfte, die notwendige Waren oder Dienstleistungen anbieten und Kitas und Schulen mit Notbesetzung sind die minimale Basis für unser Leben. Und die Hoffnung, schnell und sicher mit Impfungen das Virus zu überwinden, erfüllt sich auch nicht so schnell wie erwartet.



Wie lange aber müssen wir "vernünftig" bleiben? Wer die Antwort kennt: bitte vortreten! Ohnedem geht es aber auch nicht. Das soll nicht heißen, alle Anordnungen kritiklos hinzunehmen, sie nicht zu hinterfragen, sie nicht zu diskutieren. Das hat man in China gemacht.

"Die haben aber wieder ein normales Leben", berichten Medien. "Normales Leben?" OK, für dortige Maßstäbe, nicht aber für unsere. Die scheinbaren Vorteile des dortigen Systemes sind teuer erkauft. Zu teuer, aus unserer Sicht und dem Blick auf Menschenrechte und Freiheit.

Da ist es doch besser, noch ein paar Monate (gern auch länger) vernünftig zu sein. Auch wenn es anstrengend ist.

Damit Sie dabei ein wenig Abwechslung bekommen, zudem noch nette Geschichten lesen und Neuigkeiten aus Stadt und Land erfahren, empfehlen wir die Lektüre des Emsblick. Auch mit dieser, der 60. Ausgabe, wollen wir Sie informieren und unterhalten.


Viel Freude dabei und zugleich einen guten Auftakt in ein gesundes und glückliches Neues Jahr wünscht Ihnen

Ihr Team vom Emsblick