Plattdeutsch reden im Harener Rathaus

Geschrieben am 20.02.2024
von Redaktion Emsblick

„Ik proot ook platt!“ Wer zukünftig ein solches Schild auf einem Schreibtisch in der Harener Stadtverwaltung liest, kann sich an diesem Platz auch auf Plattdeutsch verständigen.

Wel nu in Hoaren äinen näien Utwies hebben mott of sienen Paß verlängern will, of wenn häi of säi Froagen över de Rente heff, däi kann dat in`t Hoarener Rathus nu ok up platt daun.



Up Plattdütsk int Rathus

Use Raatslüe hebt vöör väier Joahr beschloaten, dat dat plattdütske ok in Rathus protet weern sall. Un nu is usen Börgermester lostrokken un heff siene Lüe froagt, wel denn wal platt proten künn. Däoar hebt sük ne häile Masse Keerls und Fraulüe meldet und seggt, "joa, dat kann ich wal".

Un nu hebbt alle, mit däi man platt proten kann, so`n Schildken up`n Schriefdisk krägen. „Ik proot ook platt“ staiht doar drup. Mit alle däi kann nu jeder so proten as hüm de Schnoabel wassen is. Kien Schreck mehr vöör „Amtshochdeutsch“ un „Behördenkauderwelsch“. Un die Plattproter in`t Roathus könt dat, wat man will, uk in däi Formulare indrägen, dann natürlich up hochdütsk. Man doarmit mott man sük nich meer sümmes ofkwälen.

Dat ganze is äinen Däil van däi Aktion „Haren proot platt“. Un boalde kann man ook an annere Stäen van de Stadt up Plattdütsk siene Wünske vöörbrengen. Wi mäint, dat is ne hellergaude Idee.

Un wie hebbt noch wat höört: Boalde schal dat up däi Ortsschilder nich bloot däi hochdütsken Noamens gäben: Dann koamt die plattdütsken doartau. Dann hett dat „Altenberge“ unn doardrunner „Ollenbarge“ of ook „Wesuwe“ und drunner „Wäspe“. Äinen lütken Haken heff dat: einige Dörpe heitet up platt nettso as up hochdüsk. Man dat maket nix!

Die Meldung auf Hochdeutsch gibt es weiter unter dem Bild...

 



„Haren proot platt“ ist ein Beschluss des Harener Stadtrates aus dem Jahr 2020, der den Erhalt der plattdeutschen Sprache näher in den Fokus rücken soll. Nunmehr zeigt die Harener Stadtverwaltung Flagge: „Wir haben im Rathaus eine Abfrage gemacht, wer alles noch Platt sprechen kann und bei diesen Kolleginnen und Kollegen ist nun ein Tischkärtchen auf dem Schreibtisch zu finden“, berichtet Markus Honnigfort, Bürgermeister der Stadt Haren. Mit diesen Schildchen weist die Stadtverwaltung darauf hin, dass Bürger ihre Anliegen und Vorgänge auch in plattdeutscher Sprache vortragen können.

„Auch wenn es heute fast kaum noch vorkommt, dass jemand des hochdeutschen nicht mächtig ist, geht es vielmehr darum, die plattdeutsche Sprache zu fördern und zu stärken“, so der Bürgermeister weiter. Genau darauf zielt auch der Beschluss „Haren proot platt“ ab. Zukünftig sollen auch weitere Kulturträger involviert werden. So soll es zum Beispiel touristische Angebote, wie Stadtführungen, etc. in plattdeutscher Sprache geben. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte zum Thema „Haren proot platt“ kann sich auf folgender städtischen Homepage informieren: www.haren.de/plattdeutsch. Es bleibt nichts weiter zu sagen als: Ik proot ook platt!